PROLOG

 Das Reiseziel für den diesjährigen Motorradurlaub – Italien.

 

Klingt zunächst mal langweilig. Gerade aus dem Süden der Republik ist es nur ein Katzensprung und man ist in Bella Italia. Aber mal ganz ehrlich wie viel von Italien kennen wir wirklich. Wir machten den Test und wollten den kompletten Stiefel bereisen. Um wirklich ganz Italien in 2 ½ Wochen unterzubringen wählten wir die Anreise von Genua per Fähre  nach Sizilien, um dann von dort nach Hause zu fahren Wir stellten fest, dass gerade der Süden Italiens mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten und tollen Landschaften aufwarten kann, von denen zumindest wir noch nie was gehört hatten

 

Tag 1     Samstag 08. September 2012     649 KM

 

Schon vor sieben Uhr starteten wir unsere Zweizylinder. Bei strahlend blauem, wolkenlosen Himmel aber frischen Temperaturen ging es Richtung Süden. Da für heute rund 650 KM auf dem Programm standen wollten wir erst mal Kilometer fressen. Wir fuhren über Dachau nach München und begaben uns dort auf die A 95 nach Garmisch das wir auch schon sehr früh am Tag erreichten, Weiter ging es über Ehrwald nach Österreich. Über die Fernpassroute erreichten wir Imst und das obere Inntal. Dort füllte ich kurz hinter Prutz mein Benzinfass. Lore hatte schon in München getankt, ich konnte auf den deutlich günstigeren Sprit aus Austria warten.

Wir machten uns dann gleich noch ein erstes Mal über unseren Reiseproviant her. Vollgetankt und frisch gestärkt erreichten wir kurz danach bei Martina die Schweiz. Wir durchfuhren das immer wieder schöne Engadin. Kurz vor St. Moritz tankte auch Lore nochmal – wir hatten noch Schweizer Franken im Gepäck, die wir in Super umtauschten. Am See von St. Moritz stoppten wir erneut um eine kleine Mittagspause einzulegen. Rund um uns wunderbare Blicke die wir in uns aufsogen.

Dann fuhren wir weiter Richtung Süden. Vorbei am Silvaplaner See erreichten wir den Malojapass. Es ging von 1.900 m hinunter auf nur noch knapp 200 m. Italien empfing uns mit Temperaturen von knapp über 30 Grad. Durch unzählige Tunnels passierten wir auf einer Superstrada den Comer See, den wir aber kaum zu Gesicht bekamen.

In Lecco bogen wir Richtung Monza und Mailand ab. Monza, wo gerade das Qualifying zum Großen Preis von Italien lief passierten wir gegen halb Drei. Vor Mailand fuhren wir auf einen Autobahnring auf, der uns zügig um Mailand brachte. Wir stellten schnell fest, dass die Italiener vom rechts fahren auf den Autobahnen noch weniger halten als die Deutschen – ein einziges Chaos. Auf der Tangentiale Ovest kehrten wir auf einem Rastplatz auf einen Cappuccino ein. Wir trafen auf ein paar Jungs aus Neumarkt, die wie wir unterwegs nach Genua waren, allerdings mit Ziel Barcelona. Ein kleiner Plausch und es ging weiter. Zunächst sehr monoton durch die endlosen Geraden der Poebene. Vor uns erkannten wir schon erste Hügel und Berge. Als wir die erreichten war der weitere Weg bis Genua sehr kurzweilig. Es ging bergauf, bergab und es kam sogar auf der Autobahn richtiger Kurvenspaß auf. Kurz nach Fünf, also überpünktlich erreichten wir den Hafen. Die dortige Ausschilderung ließ sehr zu wünschen übrig. Kurz vor dem Check-In stoppten wir, wir brauchten schließlich erst mal Tickets. Lore übernahm die „Mopedwache“ ich machte mich zu Fuß auf die Suche nach der Biglietteria. Ich landete in einer kleinen Mall in deren Zentrum ich die Ticketschalter entdeckte. Am Schalter nebenan war gerade der Neumarkter Trupp am Ticket kaufen. Ich marschierte zurück und wir machten uns auf den Weg durch den Check-In in die Warteschlange nach “Palermo“ die gerade nach und nach am entstehen war.

Kurz nach halb Sechs lief die „La Suprema“ unsere Fähre in den Süden ein. Gute zwei Stunden, bis die Fahrzeugschlange aus dem Bauch des Schiffes abriss. Gott sei Dank standen die Mopeds in der Pole-Position und wir konnten als Erstes an Bord. Wir nahmen unser Gerödel und marschierten zu den Lounges. Es dauerte schließlich bis nach 22:00 Uhr bis alles verladen war und wir ablegten – scheinbar ist eine Stunde Verspätung in Italien obligatorisch. Wir aßen noch eine Kleinigkeit bevor wir unsere Isomatten vor dem Raum mit den Pullmannsitzen  aufbliesen und wir uns lang legten.

 

Tag 2     Sonntag 09.September 2012     820 KM (auf See)

 

Um sieben krochen wir langsam aus den Schlafsäcken. Wir rollten unsere Schlafsäcke und Isomatten wieder zusammen und deponierten unser Equipment im Schlafsaal. Dann begaben wir uns auf das Sonnendeck. Trotz der frühen Stunde war es schon angenehm warm. Um Acht öffnete die Bar und wir genossen leckeren Cappuccino und Croissants. Danach folgte ein gemütlicher Tag an Bord. Lesen, faulenzen, essen, Formel 1 gucken. Gegen halb Sechs dann die ersten Blicke auf Palermo.

In einem weiten Bogen glitten wir in den Hafen, wo wir nach Sechs (also nach wie vor mit über einer Stunde Verspätung) andockten. Es war schon gegen Sieben als wir von Bord rollten. Als wir nach der Fähre noch mal kurz stoppten, stoppten auch Bruna und Olof, ein Schweizer Paar aus Basel, denen wir schon auf der Anfahrt nach Genau auf der Autobahn erstmalig begegneten. Wir stellten fest, dass wir das gleiche Hotel gebucht haben. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Albergo Mediterraneo, das nur wenige Kilometer vom Hafen  entfernt war. Der Verkehr war sehr italienisch – die fuhren wie die Wahnsinnigen. In einer kleinen Nebenstraße erreichten wir das Hotel. Die Mopeds konnten wir in einer Tiefgarage parken.

Nach Duschen und Umziehen zogen wir gemeinsam mit den Schweizern los um ein Restaurant zu suchen. Nach nur wenigen Schritten gelangten wir zum Teatro Massimo, dem Opernhaus von Palermo. Was für ein imposantes Gebäude. Gleich gegenüber ein nettes Restaurant das wir enterten. Nach einem leckeren und gemütlichen Abendessen marschierten wir zurück ins Hotel. 

 

Tag 3     Montag 10. September 2012     341 KM

 

Schon kurz vor Acht ging es nach einem gemütlichen Frühstück los. Als erstes galt es die steile Tiefgaragenausfahrt zu bewältigen. Dann stürzten wir uns in den Stadtverkehr von Palermo. Sollten hier irgendwelche Verkehrsregeln gelten, werden diese sehr großzügig interpretiert. Man muss seine Augen einfach überall haben. Wir waren schon 5-10 Minuten unterwegs bis das Navi wusste wo wir waren. In diese engen Gassen findet kein Satellitensignal. Es verging eine Stunde bis wir Palermo hinter uns ließen. Die Straßen wurden kleiner und einsamer. Wir kurvten durch wunderbare Berglandschaften. Der spärliche Pflanzenbewuchs war zu dieser Jahreszeit schon von der Sonne verbrannt – es war kaum grün zu sehen.

Wir stießen immer weiter in die Mitte Siziliens vor. Kurios war, dass sich das Landschaftsbild hinter jedem Bergkamm den wir überquert hatten etwas veränderte. Plötzlich stieg uns Brandgeruch in die Nase. Jetzt sahen wir auch den Rauch und die Ursache – links und rechts von uns stand das ausgetrocknete Gras und kleine Büsche in Flammen. Teilweise war der Rauch so dicht, dass wir kaum was sahen. Unglaublich was schon so ein vergleichsweise kleines Feuer an Hitze entwickelt.

Schnell weg hier! Mittlerweile war es schon um die Mittagszeit. Hier gab es wieder mehr Städte die fast alle auf einem Hügel ihr Zentrum hatten. Fast in jeder dieser sehr malerisch wirkenden Städte stachen prachtvolle Kirchen aus dem Häusermeer hervor. Immer weiter schlängelten sich die bergigen Sträßchen in den Süden. In Modica kehrten wir in einer kleinen Bar auf einen Cappuccino ein, bevor wir dann hinter Sicili die Südküste und das Meer erreichten. Wir folgten dem Küstenverlauf bis Pozzallo, wo wir dann unser Quartier suchten und bezogen. Lustiger Weise hieß unser Hotel wie auch schon gestern Mediterraneo.

Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten marschierten wir los, Pozzallo etwas zu erkunden. Entlang der Strandpromenade gelangten wir schließlich ins Zentrum wo wir uns dann auch ein Restaurant suchten um unseren Hunger zu stillen. Nachdem wir gesättigt waren gönnten wir uns auf der zentralen Piazza noch ein leckeres Eis, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hotel machten.

 

Tag 4     Dienstag 11. September 2012     319 KM

 

Unsere Wirtin beglückte uns zum Frühstück mit einer Riesenauswahl selbstgebackener Kuchen. Nachdem wir hiervon einiges verdrückt hatten ging es gegen Viertel nach Acht auf die Piste. Im Gegensatz zu gestern, als es mit Stadtverkehr in Palermo losging fuhren wir zunächst auf kerzengerade Straßen entlang der Südküste Richtung Osten. Kurz vor dem südöstlichen Ende der Insel schwenkten wir nach Norden. Zunächst etwas ins Landesinnere, dann wieder zurück ans Meer. Dieses Mal war es die Ostküste Siziliens. Hier war es richtig fruchtbar. Die Straßen waren gesäumt von Weinanbaugebieten, Obstplantagen mit Orangen und Zitronen und vielen Olivenhainen. Am Lido di Noto fuhren wir direkt entlang schöner Sandstrände, bevor es Richtung Westen in die Berge  weiter ging.

In Noto dann wieder eine herrliche Kirche inmitten der dicht an dicht gedrängten Häuser. Noch ein Stück ging es über kurvige Bergstraßen ins Landesinnere bevor wir wieder Richtung Küste abbogen. Wir stoppten an der „Cava Grande“ einer herrlichen Schlucht an deren Hängen wir Höhlen entdeckten, die früher mal bewohnt waren.

Wir fuhren weiter und wir hatten plötzlich einen grandiosen Blick hinunter zum Meer. In vielen Serpentinen und noch viel mehr Kurven schwangen wir uns auf einer traumhaft schönen Straße talwärts.

Wir erreichten die Küste und fuhren jetzt auf meist geraden Straßen nordwärts. Siracusa empfing uns dann mit dichtem italienischem Stadtverkehr. Nur auf der „Zweiradspur“ war es umgeben von Scootern möglich zumindest einigermaßen vorwärts zu kommen. Nördlich der Stadt dann viel Industrie – nicht wirklich reizvoll, aber wir wussten gleich geht es wieder zurück ins Landesinnere in die Berge. Erstmals in Melilli landeten wir in einem Gewühl kleinster Gassen. Man glaubt es nicht wie schwer es ist hier wieder raus zu finden. Das Navi empfängt entweder kein Signal, oder gibt einen Straßen vor, die an einer Treppe enden oder Einbahnstraßen sind, die in die falsche Richtung führen. Endlich entkamen wir diesem kleinen Dschungel. Es ging weiter über nette Sträßchen und wir landeten in Sortino – auch hier wieder das gleiche Spiel – wie finde ich raus aus diesem Gassengewirr? Nach Sortino bogen wir dann in eine sehr kleine Nebenstraße wo wir erst mal unsere Mittagspause am Straßenrand einlegten.

Weiter ging es durch die wunderbare Bergwelt. Die Sonne hatte sich mittlerweile hinter den Wolken versteckt was die Temperaturen deutlich erträglicher machte. Hinter Ferla begann es sogar mal kurz zu regnen, was wir aber in diesem Fall eher als kleine Erfrischung ansahen. Schließlich landeten wir in Palazzolo auf einer herrlichen Piazza, wo es erst mal Cappuccino gab.

Wir bogen nach Nordwesten in Richtung des Ätna ab. Sehr abwechslungsreich überquerten wir einen Bergkamm nach dem anderen, jedes Mal, wie auch schon gestern verbunden mit einem Landschaftswechsel. Nur noch 30 Kilometer von unserem anvisierten Tagesziel entfernt dann eine gesperrte Straße, der wir einfach mal folgten. Irgendwann sah ich vor mir keine Fahrbahn mehr – die komplette Straße hat sich bogenförmig rund einen Meter nach unten gesenkt. Wir blieben stehen um uns die Sache näher zu betrachten – die ersten Meter gingen steil nach unten, danach flachte es immer mehr ab.

Wir überlegten noch, ob wir im Notfall das Stück auch wieder in die andere Richtung fahren könnten (im Falle dass wir an anderer Stelle doch noch umdrehen müssen) und wagten dann die Weiterfahrt. Wir überwanden beide diese Stelle und in einer plötzlich sattgrünen Landschaft näherten wir uns dem Ätna, von dem wir leider nur sehr wenig erkennen konnten – er versteckte sich hinter vielen Wolken. Noch ein Mal schlängelte sich eine Straße nach oben. Wir erreichten Adrano. Wir befragten das Navi nach einer Unterkunft und landeten im B&B „Patty´s House“ in einer der vielen kleinen Gassen. In einem total versteckten kleinen Hinterhof parkten wir die Mopeds.

Nach Dusche und Umziehen zogen wir durch einen kleinen Stadtpark zur Piazza Umberto. Es schien als sei die ganze Stadt hier versammelt. Was für ein Trubel auf und neben der Straße. Nachdem wir noch etwas gebummelt hatten kehrten wir in einer Pizzeria auf der Piazza ein, wo wir uns Pizza und ein Bierchen schmecken ließen. Anschließend ging es wieder durch den Park zurück zu unserer Unterkunft.

 

Tag 5     Mittwoch 12. September 2012     273 KM

 

Frühstück gab es heute um 8:00 Uhr. Patty servierte es auf der Dachterasse. Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen ließen wir es uns schmecken. Auch Patty gesellte sich zu uns. Nachdem wir fertig waren brachte uns Patty über eine enge Wendeltreppe noch eine Dachterasse höher. Von hier konnten wir das erste Mal einen Blick auf den Ätna werfen.

Wir packten und legten gegen halb Zehn los. Zuerst mal raus aus dem engen Hinterhof danach an die Tanke. Gleich hinter Adrano ging es merklich bergauf. Vor uns die satt grünen Hänge des Ätna´s dessen Spitze vor sich hin rauchte. Auf einer zunächst engen, dann gut ausgebauten Straße ging es in vielen Kurven nach oben. Erst bei knapp 2.000 m hatten wir den höchsten Punkt der Straße erreicht. Höher geht es dann nur noch per Gondel oder per pedes. Um uns herum jede Menge Souvenirshops. Neben dem Parkplatz war der Crateri Silvestri ein relativ kleiner Krater, in den wir einen kurzen Blick warfen.

Dann ging es wieder talwärts. Hatten wir uns morgens von Süden her dem Ätna genähert, waren wir jetzt auf der Ostseite. Im Tal, das wir bei Milo erreichten konnten wir schon das Meer sehen. Wir folgten kurzzeitig der „Ätna-Weinstraße“ bevor wir erneut Richtung Ätna abbogen. Noch ein Mal ging es in den Nationalpark. Auch dieses Mal führte uns die Straße bis auf über 1.800 m. Auch von dieser Seite her kommend immer wieder tolle Ausblicke auf den majestätischen Berg.

Eine supertolle kurvige Straße führte durch dichte Wälder abwärts. Auch im Tal warteten viele Kurven auf uns. Vor uns tauchte auf einem Hügel Francavilla di Sicilia auf. Hier bogen wir ab nach Osten und somit Richtung Meer. Etwas südlich von Taormina erreichten wir einen schmalen Küstenstreifen. Den wenigen Platz zwischen den Bergen und dem Meer teilen sich die Autobahn, eine Landstraße, eine Bahnlinie und wunderbare Strände. Die ersten Kilometer rund um Taormina waren atemberaubend schön, danach wurde es etwas monotoner. Viele Badeorte reihten sich aneinander mit der entsprechenden Infrastruktur.

Beim Blick hinaus auf das Meer konnten wir zunächst sehr schemenhaft, danach immer deutlicher das italienische Festland entdecken. Wir erreichten schließlich Messina, wo sich die engste Stelle zwischen dem Festland und Sizilien befindet. Am Fährhafen  lösten wir  unsere Tickets und mussten rund 15 Minuten warten, bis wir auf die relativ kleine Fähre auffahren konnten.

Nach einer kurzen Überfahrt erreichten wir Villa San Giovanni. Mittlerweile war es schon vier Uhr und wir beschlossen die Route etwas abzukürzen. So fuhren wir nicht wie ursprünglich geplant entlang der Küste weiter nach Süden, sondern fuhren gleich in die Berge. Über kleine Bergstraßen schraubten wir uns erneut bis auf über 1.000 m hoch. Immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer, das in der Sonne leuchtete. Schließlich erreichten wir wieder unsere geplante Route. Hier oben in der ziemlich einsamen Bergwelt gab es kaum Häuser geschweige denn Hotels. So begaben wir uns wieder talwärts und erreichten bei Gioia Tauro die Küste.

Wir fragten mal das Navi nach einem Hotel. Eines, das vom Navi vorgeschlagen wurde, war das „D´Angolo del Porto“, der Engel vom Hafen. Das klang doch vielversprechend. Meine Gedanken gingen in Richtung eines kleinen Hotels an einem malerischen Fischerhafen. Wir näherten uns dem Hafen und fanden einen Industriehafen vor, der alles war, nur nicht malerisch. Der Wegpunkt, der zu dem Hotel passen sollte, war der eines Friedhofs – waren das die Engel des Hafens? Ein sehr makabrer Wegpunkt..... ! Danach begann der Kampf Mensch gegen Technik. Bei der Suche nach dem nächsten Hotel in der Reihe endete die vorgeschlagene Route an einer Umleitung, Alle vorgeschlagenen Umfahrungen führten in Einbahnstraßen, die allerdings in die andere Richtung führten – so ein Sch.... Der Kampf endete schließlich zu Gunsten des Users und wir erreichten das Hotel Mediterraneo. Schon etwas betagt und an einer Hauptstraße gelegen nicht unbedingt der Brüller, aber es war okay. Der Wirt meinte noch wir können die Mopeds sicher parken – wir staunten allerdings  nicht schlecht, als uns der Parkplatz zugewiesen wurde – er befand sich zwischen einigen Tischen und Stühlen in der Hotellobby. Nachdem wir geduscht und umgezogen waren marschierten wir noch zu einer Pizzeria in der Nähe. Danach ging es gestärkt zurück ins Hotel.

 

Tag 6     Donnerstag 13. September 2012     290 KM

 

Nach dem Frühstück schoben wir erst mal unsere Mopeds aus der Hotellobby. Dann um halb Neun drückten wir die Anlasser und es ging los. Die ersten Kilometer ging es auf geraden Straße durch eine Ebene. Dann tauchten vor uns die Berge einer Halbinsel (der Rist vom italienischen Stiefel) auf. Ab hier wurde es deutlich abwechslungsreicher. Es ging hinauf in die Berge, wir blieben aber dennoch an der Küste, was für wunderbare Blicke auf das azurblaue Meer sorgte. Wir erreichten unser erste Tagesziel Tropea. Bevor wir diesen malerischen Ort genauer unter die Lupe nahmen zunächst noch ein Stopp an der Tanke und am Supermarkt. Die Altstadt liegt auf Felsen gebaut etwas erhöht, dann senkrechter Fels hinunter zu den Sandstränden und dem türkisfarbenen Meer.

Es ging langsam wieder hinaus aus den Bergen und es folgten viele Kilometer entlang der Küste. Zunächst meist auf geraden Straßen direkt entlang des Meeres, dann stieg das Straßenniveau langsam an, die Orte befanden sich dann unterhalb von uns am Meer. Langsam nahm die Bewölkung zu und der für heute angekündigte Regen scheint doch war zu werden. Wir stoppten am Meer um im Trockenen unsere Mittagspause einzulegen.

Bei der Weiterfahrt fuhren wir auf eine schwarz Wolkenwand zu, die nichts Gutes verhieß. Hinter uns lugte die Sonne nochmal kurz zwischen den Wolken hervor, bevor es losging. Der Himmel öffnete seine Schleusen und es schien als wolle der Himmel die Wassermengen von einem Monat binnen weniger Minuten loswerden. Wir waren in kürzester Zeit nass bis auf die Knochen. Der Verkehr rollte nur noch in Schrittgeschwindigkeit, weil die Wassermengen nicht so schnell ablaufen konnten wie neue hinzukamen. Als wir links eine Tankstelle entdeckten bogen wir ein, um uns ein wenig unterstellen zu können. In dem Moment als wir beide von den Mopeds abstiegen ein lauter Knall und eine Rauchwolke rund 100 m über uns an einem Hang. Hier hatte soeben ein Blitz eingeschlagen.

Wir blieben noch ein paar Minuten bis sich der schlimmste Regen gelegt hatte. Obwohl sich mittlerweile wahrscheinlich schon unsere Knochen mit Wasser vollgesogen hatten, zogen wir dennoch unsere GORETEX-Inserts unter unsere Jacken um weiteres Wasser und Wind fernzuhalten. In der Hoffnung aus den Regen raus zu fahren starteten wir wieder unsere Motoren um die restlichen 10 Kilometer Küstenstraße in Angriff zu nehmen. Und tatsächlich hörte es noch bevor wir in die Berge abbogen der Regen auf (zumindest für´s Erste).Die kleine Straße weg von der Küste führte schnell nach oben in die Berge. Viele Kurven und Serpentinen die aber bei nasser Fahrbahn nicht den gewohnten Fahrspaß aufkommen ließen. Außerdem war die Straße übersät mit Sand und Riesel den der Regen in die Fahrbahn gespült hatte. Der Wind hatte zudem noch für Laub und Zweige gesorgt – keine sehr angenehme Mischung. So richtig konnten wir diese einmalig schöne Landschaft rund um uns nicht genießen, auch die malerischen Dörfer wirkten nicht so wie sonst. Immer wieder setzte Regen ein, mal etwas leichter, mal ziemlich heftig. In den Stiefeln hatte sich mittlerweile auch eine ordentliche Menge Wasser angesammelt. Zu all diesen unangenehmen Dingen hatte ich auch noch das Gefühl leichte Vibrationen am Moped zu spüren, die  sonst nicht da waren. Die anvisierte Cappuccinopause wurde dadurch verhindert, dass in den ersten Dörfern die wir durchquerten die Bars noch Mittagspause hatten. Erst in Aquaformosa einem verträumten Kaff in den Bergen waren wir erfolgreich.

Der Wirt war ein finster aussehender Geselle mit Dreitagebart, der sich aber sehr schnell als sehr lustiger deutsch sprechender Typ darstellte – wir hatten sehr viel Spaß, mussten uns aber dennoch wieder auf die (feuchten) Socken machen. Wir steuerten auf Castrovillari zu, wo wir uns ein Hotel suchten und auch fanden. Ich checkte das Moped und versuchte zu ergründen woher die Vibrationen kamen – da entdeckte ich was, was mir so überhaupt nicht gefiel. Aus dem Endantrieb tropfte ziemlich heftig Öl – ganz toll. Ich telefonierte mit Christian, um mir seine Meinung einzuholen. Er bestätigte meine Vermutung, dass der Endantrieb wohl hinüber ist, und jeder weitere Kilometer mehr Schaden anrichten würde.  Um ganz auf der sicheren Seite zu sein wählte ich dann noch die Nummer vom ADAC. Ein Abschleppwagen holte rund eine drei Viertel Stunde das Moped ab – morgen werden wir dann sehen wie es weitergeht. Nachdem das erledigt war meldete sich der Durst und Hunger ganz deutlich. Wir spazierten los um nach einer Pizzeria oder einem Restaurant Ausschau zu halten – leider fing es wieder an zu regnen. Wir beschlossen ins Hotel zurück zu gehen um dort zu Essen.

 

Tag 7     Freitag 14. September 2012     154 KM

 

Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren telefonierten wir erstmalig mit dem ADAC, um den aktuellen Status in Sachen Moped zu erfragen. Gegen 10:00 Uhr wollten die ADAC-Mitarbeiter bei der Werkstatt anrufen um uns dann informieren. Gegen 10:30 Uhr sollten wir einen Rückruf erhalten. So ging das über Stunden – wir wurden immer wieder vertröstet und uns wurde eine Info innerhalb der nächsten 10 Minuten zugesagt. Es war zum Mäuse melken. Wir saßen mal bei Sonnenschein mal bei Regen vor dem Hotel und wussten weder wie es weitergehen wird, noch wo sich das Moped befand, wir wussten NICHTS. Erst nach einem Anruf beim ADAC in München kam etwas Bewegung in die Sache. Gegen halb Drei bekamen wir schließlich die Info, dass die Jungs im Süden Italiens die Sache nicht geregelt bekommen. Das Moped wir per Huckepack nach Hause zurückkehren. Gott sei Dank hatten wir schon am Vorabend so umgepackt, dass alle wichtigen Dinge an und in Lore´s Moped verstaut waren.

Wir beschlossen noch bis in das rund 150 Kilometer entfernte Matera zu fahren. Da es bei unserer Abfahrt in Strömen regnete wählten wir eine gut ausgebaute Route entlang der Küste. So kamen wir zügig voran und erreichten schon kurz vor Fünf Matera. Wir orientierten uns an der Ausschilderung „Sassi“ und wurden kurz vor wir diese erreichten von zwei Jungs in Empfang genommen. Sie texteten uns zu und statteten uns mit Stadtplan und Infos aus. Auch ein potentielles Quartier wurde per Handy geordert. Andrea, ein sympathischer Bursche, holte uns mit einem blauen Pickup ab und lotste uns zur Casastella einem kleinen unscheinbaren B&B, das wir nie und nimmer als solches wahrgenommen hätten. Wir dachten uns noch wo wir da wohl hingeraten sind, da sperrte uns Andrea die Tür zu seinem Reich auf. Was wir nach betreten sahen konnten wir gar nicht so recht glauben – alles super toll eingerichtet und top renoviert – ein wahrer Traum. Auch der Blick und die Aussicht aus dem Fenster waren unbeschreiblich.

Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten, zogen wir los das UNESCO Weltkulturerbe, die „Sassi (Felsen) von Matera“ zu erkunden. Die Häuser bestehen zum Teil aus Höhlen und gemauerte Anbauten. Wir konnten uns kaum satt sehen. Da die Wurzeln der ersten Bewohner hier in Matera bis in die Jungsteinzeit zurückreicht handelt es sich bei Matera um die wahrscheinlich älteste Siedlung weltweit. Langsam wurde es dunkel und wir suchten nach einem Restaurant. Gesättigt marschierten wir dann zurück in unser B&B.

 

Tag 8     Samstag 15. September 2012     300 KM

 

Wir starteten unseren Tag mit einem leckeren Frühstück, das unseren sehr positiven Eindruck des Casastella bestätigte. Kurz nach Neun ging es dann los. Um den Zeitverlust des gestrigen Tages einzuholen fuhren wir nicht wie geplant in den Osten sondern in den Norden auf einer Schnellstraße nach Altamura. Von hier ging es weiter zu unserem ersten Ziel des Tages, dem Castel de Monte, einem Schloß, das von Friedrich II im 12 Jahrhundert erbaut wurde. Auf dem Weg dorthin ging es auf Nebenstraßen durch Weinanbaugebiete. Überall auf den Feldern entdeckten wir Trulli, runde Steinhäusern, die ein wenig an die Behausungen der Schlümpfe erinnern. Das Besondere daran war, dass diese Häuser komplett ohne Zement o.ä. Auskommen. Dann entdeckten wir in der Ferne auf einem Hügel das Castel del Monte, ein achteckiges Gebäude, das an jeder der acht Ecken einen achteckigen Turm hat.

Wir parkten unser Moped an einem Parkplatz und konnten dann mit einem Shuttlebus zum Castel hochfahren. Wir besichtigten dieses einzigartige Gebäude, das man auch auf der italienischen 1-Cent-Münze entdecken kann und fuhren dann ca. eine Stunde später weiter.

Sehr abwechslungsreich durchfuhren wir zunächst liebliche Hügellandschaften, so nach und nach wurden aus den Hügeln wieder Berge. Gegen Mittag gab es eine leckere Brotzeit am Straßenrand, wo ein Teil des zuvor in einem kleinen Kramerladen gekauften Proviants vernichtet wurde.

Schließlich erreichten wir den Parco Nationale di Cilento. Eine kurvige Straße führte durch diese herrliche Berglandschaft. Auch hier hielt unser Wetterglück von heute. Alle zwischendurch auftauchenden Regenwolken konnten wir umfahren, so dass für heute Sonne überwog und wir nur ein paar nicht erwähnenswerte Regentropen abbekamen.

Als heutiges Tagesziel erreichten wir kurz nach Fünf Castelnuovo Cilento ein kleines Dorf (mit Schloß) in den Bergen, von wo aus aber schon das Meer zu sehen war. Hier machten Amelia, eine Kollegin von Lore und ihr Partner Giovanni, der hier aufgewachsen ist, Urlaub. Als wir im Dorf angekommen sind blieben wir stehen und telefonierten wie vereinbart mit den Beiden, damit sie uns abholen können. Die Wartezeit bis die beiden kamen wurde von zwei älteren Herren aus dem Dorf überbrückt. Sie sprachen ein paar Brocken deutsch, und als sie hörten, dass wir auf Giovanni warten, wurden wir zum einen mit dem neuesten Tratsch und zum anderen mit Grappa versorgt.

Amelia und Giovanni konnten es kaum fassen als sie uns so sahen. Wir wurden dann in der Dorfpinte einquartiert. Das Zimmer war viel besser als im ersten Moment befürchtet und wir bekamen zum Zimmerschlüssel auch den Schlüssel für die Pinte (falls wir später heimkommen sollten).  Nachdem wir kultiviert waren holten uns Amelia und Giovanni und wir fuhren mit dem Auto hinunter ans Meer nach Velia, wo wir gemeinsam Essen gingen. Danach wurden wir wieder zurück in unser Quartier chauffiert. Bevor wir auf´s Zimmer gingen, spazierten wir noch hinauf zum illuminierten Schloss.

 

Tag 9     Sonntag 16. September 2012     234 KM

 

Gegen Acht frühstückten wir in unserer Bar. Es gab Cappuccino und Kuchen. Danach setzten wir uns wie schon einige ältere Herren vor die Bar und beobachteten das sehr überschaubare Treiben in der Straße. Um dreiviertel neun fuhren Amelia und Giovanni vor, um uns zu holen. Sie brachten uns mit dem Auto zum anderen Ende des Dorfes, wo bei Giovanni´s Mama Lore´s Moped geparkt war. Wir packten und verabschiedeten uns von Amelia, Giovanni und natürlich der Mama, der wir noch versprechen mussten aufzupassen.

Wir starteten und fuhren gleich hinunter zum Meer. Es ging bei bestem Wetter Richtung Salerno. Zunächst auf einer sehr kurvigen Küstenstraßen mit tollen Ausblicken, die letzten Kilometer bis Salerno auf fast durchwegs geraden Straßen. Dann erreichten wir Salerno, das wir komplett durchfahren mussten. Der Stadtverkehr typisch italienisch. Irgendwann waren wir aber durch und die Küste machte einen Schwenk nach Westen.

Wir waren auf der Amalfitana, angeblich die schönste Küstenstraße weltweit. Ob es am Sonntag lag, oder ob es hier immer so zugeht, wir wissen es nicht, aber es war schon sehr mühsam vorwärts zu kommen.  Sehr enge Straßen, enge Kurven und Autos dicht an dicht. Belohnt wurden wir dafür mit unglaublichen Ausblicken. In Maiori bogen wir schließlich kurzzeitig von der Amalfitana ab, um einen kurzen Abstecher in die Berge zu unternehmen. Bei Ravello gelangten wir schließlich zurück und erreichten dann auch schon Amalfi, das Städtchen, dem diese Straße und die Küste ihren Namen verdankt. Der Plan in Positano, dem angeblich schönsten Ort an der Amalfiküste einen Cappuccino zu trinken ging nicht ganz auf. Wir quälten uns zwar im Schritttempo durch den ganzen Ort, aber es war selbst mit dem Moped unmöglich irgendwo stehen zu bleiben. So kehrten wir unverrichteter Dinge zurück auf die Küstenstraße und bekamen unser Cappuccino erst in Colli di San Pietro.

Wir umrundeten noch die Halbinsel im Süden des Golfes von Neapel und genossen die wunderbare Fernsicht hinunter aufs Meer, hinüber zur Insel Capri auf der einen Seite nach Neapel und dem Vesuv auf der anderen.

Stadtverkehr wartete noch ein Mal auf uns in Sorrento, dann ging es auf Hauptstraßen weiter Richtung Neapel. Wir bogen kurz vor Neapel ab, um in den Nationalpark Vesuvio zu gelangen. Direkt am Fuße des Vulkans fanden wir ein nettes Hotel. Von hier gingen wir zu Fuß in ein nahegelegenes Restaurant, wo an diesem Abend wie auch in allen umliegenden Restaurants Familienfeiern stattfanden (wir vermuten mal Kommunion). Wir trauten uns kaum rein, alles Leute in schicker Abendgarderobe wir im Touri-Look. Der Hunger aber siegte – wir fragten einen Ober, der uns einen Platz auf einer kleinen Terrasse anbot. Wir genossen ein tolles Menü, mit diversen Antipasti, leckeren Pasta mit Meeresfrüchten, Fisch und Gambas und als Nachspeise leckere Torte. Nebenbei wurden wir durch das Treiben auf der Familienfeier reichlich bespaßt. Nachdem wir dann auch noch unser Fläschchen Vino Rosso geleert hatten gingen wir gut gesättigt zurück zum Hotel.

 

 

Tag 10     Montag 17. September 2012     264 KM

 

 

Gegen dreiviertel Neun ging es nach dem Frühstück los. Der Vesuv ließ sich leider nur von Westen her kommend befahren. Da wir im Süden waren mussten wir zunächst talwärts um einen Bogen um den Vulkan Richtung Westen zu fahren. Wir folgten der Beschilderung „Vesuvio“ und gelangten auf eine kurvige Bergstrasse die auf einem Parkplatz auf gut 1.000 m führte. Der Rest hinauf zum Krater geht nur noch zu Fuß. Lore wollte lieber ein Päuschen einlegen. So zog ich alleine los, meine Erinnerungen an den Vesuv aus den Kindertagen aufzufrischen. Nach einer guten halben Stunde erreichte ich den Krater, den man zur Hälfte umrunden kann. Nicht nur die Ausblicke in den Krater des Vulkans sondern auch der Blick auf Neapel und den gleichnamigen Golf waren phänomenal.

Blick auf den Golf von Neapel
Blick auf den Golf von Neapel

Ich marschierte zurück zum Parkplatz, was unterstützt durch die Schwerkraft bergab deutlich leichter ging als bergauf. Es war schon dreiviertel Elf als wir losfuhren. Um den berühmt berüchtigten Stadtverkehr Neapels zu entgehen und möglichst früh an unserem heutigen Tagesziel Rom anzukommen, wählten wir ausnahmsweise den Weg über die Autobahn. So erreichten wir Rom schon vor halb Zwei. Auf der vierspurigen Einfallstraße ging es zügig voran. Um mit den Verkehr „mitzuschwimmen“ mussten wir über 100 anstatt der erlaubten 60 KM/h fahren. Wir erreichten die Gegend von Termini, den Bahnhof Rom´s. Hier in der Gegend gibt es laut unserer Recherche im Internet jede Menge Hotels. Lore klapperte die ersten vier Hotels ab, um nach einem freien Zimmer für zwei Nächte zu fragen. Leider ohne Erfolg. Dann versuchte ich mein Glück in der Parallelstraße.  Bei mir klappte es auf Anhieb und so kamen wir im Hotel Aquarium unter. Das Moped mussten wir in einer kleinen Nebenstraße zwischen einer Vielzahl von Scootern parken. Der Parkplatz reichte gerade so für die GS.

Über einen sehr betagten Aufzug gelangten wir in das Zimmer. Nach Duschen und Umziehen sicherte ich gleich wieder die aktuellen Fotos und spannte die Wäscheleine auf unserem kleinen Balkon. Mittlerweile hatte Lore unsere Wäsche gewaschen, die nun den  ganzen Nachmittag Zeit hat in der Sonne zu trocknen. Dann marschierten wir los zum Bahnhof. Hier kauften wir einen kleinen Stadtplan und ein 24-Stunden-Ticket für einen Sightseeing-Bus. Dieser  bot die Möglichkeit auf der Runde vorbei an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten Roms beliebig oft aus- und wieder einzusteigen. Unser erster Stop war an der Santa Maria Maggiore, einer der vielen prunkvollen Kirchen Roms. Mit dem nächsten Bus, die im 20-Minuten-Takt verkehren ging es weiter zur nächsten Haltestelle am Kolloseum. Außer dem Kolloseum gab es hier auch noch das Forum Romanum und das Viktorianum einen prachtvollen weißen Marmorbau aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts zu bewundern.

Gegen viertel nach Sechs stiegen wir wieder in den Bus – da dies bereits die vorletzte Fahrt für diesen Tag war, lohnte es nicht mehr auszusteigen. So komplettierten wir die Stadtrundfahrt und landeten wieder gegenüber des Bahnhofs. Wir marschierten zunächst kurz ins Hotel und dann weiter in ein Restaurant, das nur zwei Häuserblocks weiter war. Hier gesellte sich ein nettes Paar aus Oranienburg zu uns an den Tisch und wir hatten gemeinsam ein gemütliches Abendessen mit einem netten Plausch. Erst gegen Elf waren wir dann in unserem Hotel.

 

 

Tag 11     Dienstag 18. September 2012

 

 

Gegen Neun starteten wir unseren ersten Tag ohne Motorrad. Wir spazierten zur Bushaltestelle gegenüber von Rom Termini. Am Circus Romanum stiegen wir das erste Mal aus dem Bus. Wir marschierten zum Mund der Wahrheit (Bocca della Verità), der in dem Hollywoodschinken „Ein Herz und eine Krone“ bekannt wurde. Wir erreichten die nächste Bushaltestelle und stiegen erneut in den Bus. Es ging zum Tiber wo wir den Bus erneut verließen. Von hier marschierten wir zur Piazza Navone, zur Engelsburg und weiter zum Petersplatz.

Überall jede Menge Touristen – unglaublich wie viele Fremde sich in dieser Stadt aufhalten. Danach enterten wir erneut den Bus um einen Stop weiter zu fahren. Als letzte Stationen standen die spanische Treppe und die Fontana di Trevi auf dem Programm. Danach brachte uns der Bus zum Ausganspunkt. Von hier ging es zu Fuß ins Hotel, wo wir uns erst Mal lang legten um auszuspannen. Danach gingen wir noch in das gleiche Restaurant wie schon gestern und ließen uns Pasta und Vino Rosso schmecken.

 

 

Tag 12     Mittwoch 19. September 2012     258 KM

 

 

Schon vor Neun stürzten wir uns in Roms Stadtverkehr. Die Aufgabe war, von der Stadtmitte an den Stadtrand zu gelangen. Die Verkehrsregeln wurden wenn überhaupt nur vage eingehalten. Um die Sache etwas zu erleichtern begaben wir uns auf dem schnellsten Weg zu einer vierspurigen Ausfallstraße. Da der Verkehr auf den beiden Fahrspuren nur sehr langsam vorankam hängten wir uns an einen einheimischen Scooterfahrer und machten uns daran auf dem Pannenstreifen das Vorwärtskommen zu beschleunigen. Am Stadtrand verließen wir dann die Autobahn und begaben uns wieder auf kleinere Landstraßen. Mit Amelia und Giovanni hatten wir uns für heute in Genazzano verabredet, wo die Beiden den zweiten Teil ihres Urlaubs verbringen. Außerhalb von Genazzano begaben wir uns zu einem kleinen Weinberg, der Amelia´s Papa gehört. Nachdem uns Amelia noch lecker bekochte machten wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg.

Wir starteten in Richtung der Berge, genauer in die Abruzzen. Zunächst noch auf etwas größeren Straßen erreichten wir den Nationalpark der Abruzzen. Die Straßen schlängelten sich durch die atemberaubende Berglandschaft. Leider hatten sich die letzten Wolkenlücken mittlerweile geschlossen und es war komplett bewölkt. Obwohl die Gipfel der Berge wolkenverhangen waren und es schon sehr nach Regen aussah bekamen wir den ganzen Nachmittag hindurch nur vereinzelte Regentropfen ab. Zwei Mal erklommen wir Höhen von rund 1.500 m. Abwechslungsreich ging es mal hinauf in luftige Höhen, dann wieder durch enge Flußtäler und enge Schluchten.

Zwischen Fünf und halb Sechs erreichten wir erstmals wieder eine etwas größere Stadt, Sulmona. Hier suchten wir nach einem Quartier und orientierten uns erst Mal in Richtung „Centro“. In einer Fußügängerzone wurden wir fündig – wir kamen in der Albergo Stella unter. Das Moped mussten wir allerdings außerhalb der Fußgängerzone parken. Auf einer riesigen Piazza fanden wir Zweiradparkplätze. Danach wollten wir noch ein wenig durch das malerische Städtchen bummeln – allerdings fing es bald an zu regnen und so kehrten wir in eine Pizzeria ein. Leider regnete es auch noch nach dem Essen, was uns dazu bewog gleich den kürzesten Weg zum Hotel einzuschlagen.

 

 

 

Tag 13     Donnerstag 20. September 2012     368 KM

 

 

Das Frühstück in Sulmona sollte besonders erwähnt werden. Das ERSTE Mal seit unserer Abreise gab es auf dem Frühstücksbuffet Wurst und Käse und nicht nur süßes Zeugs. Das war doch mal ein Start - mit einem Wurst- und einem Käsebrot :). Danach zog ich zu Fuß los, um das Moped auf der Piazza zu holen. Der Regen von gestern Abend war verschwunden, die dicken grauen Wolken waren noch da und hingen vor allem in den Bergen, über die wir als erstes fahren werden fest. Nachdem wir das Motorrad gepackt hatten fuhren wir los. Mit jedem Meter, den die Straße nach oben führte näherten wir uns den Regenwolken. Es kam dann was kommen musste. Es fing an zu regnen und in den Wolken war die Sicht zum Teil bei NULL.

Wir erreichten die erste Passhöhe. Danach ging es wieder talwärts – die Straßenverhältnisse waren zum Teil sehr abenteuerlich, gepaart mit Nässe sehr spannend. Im Tal war es dann wieder trocken und in der Ferne konnten wir schon erste Wolkenlücken erahnen. Aber zunächst wartete erst mal eine kleine Umleitung auf uns, die uns in einen schmierigen lehmigen Feldweg führte. Ein kleines Stück davon zog es Lore vor zu Fuß zu gehen – es erschien ihr zu heftig. Als wir die Umleitung erfolgreich bewältigt hatten, stoppten wir noch an einem Supermarkt um den Reiseproviant aufzufüllen, dann ging es wieder bergwärts.

Wieder erreichten wir die Wolkendecke, aber dieses Mal blieb es trocken. Die Straße schraubte sich immer weiter nach oben und es wurde heller. Dieses Mal schafften wir es – wir durchstießen die Wolkendecke nach oben und hatten blauen Himmel über uns. Wir erreichten  eine sagenhaft schöne Hochebene. Die Gipfel um uns herum waren in Wolken gehüllte. Das Panorama rund um uns herum war atemberaubend – wir konnten uns kaum satt sehen.

Wir durchfuhren die Hochebene, die nur sehr spärlich bewachsen war und folgten der Beschilderung Campo Imperatore. Diese Sackgasse endete erst bei 2.100 m. Hier oben war es ganz schön frisch. Dennoch machten wir eine kleine Brotzeitpause um den tollen Rundumblick zu genießen.

Weiter talwärts wurde es dann wieder grüner und wir konnten schräg vor uns schon den nächsten Bergrücken sehen, den wir erklimmen werden. Eine schöne kurvige Straße führte uns wieder nach oben, die letzten Wolken verschwanden nach und nach. Es ging bergauf bergab und eine Kurve folgte der nächsten. Und das bei anhaltend schönen Landschaften. Noch ein Mal erreichten wir ein Hochplateau, das nicht weniger spektakulär aussah wie schon das Campo Imperatore.

Die Berge um uns herum wurden nach und nach niedriger die Täler wieder breiter. Um unser Tagesziel für heute, Assisi zeitig zu erreichen, legten wir die letzten 50 Kilometer auf einer vierspurigen Schnellstraße zurück. Kurz nach Fünf erreichten wir schließlich Assisi. So viele Hotels wie ausgeschildert waren, werden wir keine Mühe haben eine Unterkunft zu finden – wir wollten aber möglichst nahe an das Zentrum. Das erste Hotel bei dem wir anfragten war uns zu teuer – also weiter. Wir fragten dann beim Hotel Ideale an. Der Name war Programm. Nettes Hotel direkt am Rande der Altstadt, schöne Zimmer, guter Parkplatz, WiFi und ein supertoller Blick vom Balkon auf die Altstadt und die Ebene unterhalb der Stadt.

Nachdem wir uns kultiviert hatten marschierten wir los in die malerischen Gassen dieser wunderschönen Stadt. Nachdem die Sonne untergegangen war, zogen wir uns in ein kleines Restaurant zurück. Nach einem gemütlichen Abendessen bummelten wir erneut durch die Stadt zurück zum Hotel.

 

Tag 14     Freitag 21. September 2012     292 KM

 

Wieder Frühstück mit Wurst und Käse – YES.

Gegen dreiviertel Neun rollten wir mit unserer BMW aus dem Hotelparkplatz. Wir verließen Assisi in nördlicher Richtung und bogen schon bald in ein eine kleine bergige Nebenstraße ab. Das Landschaftsbild hatte sich im Vergleich zu gestern endgültig gewandelt. Wir rollten durch seine sanfte grüne Hügellandschaft und erreichten die Toskana. Wie bewegten uns im Wechsel mal auf etwas größeren, mal auf kleinsten Straßen, mal auf den Bergkämmen, mal im Tal. Am späten Vormittag war dann auch mal eine längeres Stück auf Schotter mit dabei. Unsere Mittagspause verbrachten wir an einem großen See, dem Lago Trasimeno.  Bevor wir den erreichten landeten wir noch mitten in einem Dorf in den Bergen, in Cortona. Unglaublich wie eng dort die Gassen waren. Gott sei Dank gab es eine Beschilderung „Uscita Citta“ (Ausfahrt aus der Stadt), sonst würden wir wahrscheinlich immer noch kreisen. Noch ein Mal machten wir einen kurzen Schwenk nach Umbrien bevor wir erneut in der Toskana ankamen.

Von Süden her näherten wir uns Siena, wo wir für heute Station machen wollten. Wie immer suchten wir ein Hotel in Zentrumsnähe – Hotel Porta Romana war unsere Unterkunft für den Tag. Es wartete mit einem Zimmer auf, das schon fast Museumscharakter hatte. Abgerundet wurde das Ganze mit einem riesigen Bad mit Yacuzzi-Badewanne.

Wir machten uns auf den Weg die City zu erkunden, was aber nicht so leicht war. Wie wir später erfuhren war auch Mario Monti, der italienische Ministerpräsident vor Ort. Entsprechend viel Polizei war zu Gange und wir mussten einige Polizeisperren umgehen. Wir erreichten die Piazza Il Campo, einen wunderschönen typisch italienischen Hauptplatz. Über den Dächern konnten wir einen zweifarbigen Kirchturm sehen, der neugierig machte – durch die engen Gassen machten wir uns auf die Suche und erreichten den Dom von Siena – ein grandioses Bauwerk aus Marmor in vier Farben. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an dieser Pracht. Unterhalb des Doms gab es eine Pizza und ein Birra Grande. Danach besuchten wir nochmals die Piazza – wir beobachteten das muntere Treiben und ließen die Stimmung auf uns wirken. Auf dem Rückweg zum Hotel mussten wir dann noch mal die Polizeisperre umgehen, kannten aber mittlerweile die dafür notwendigen Schleichwege.

 

 

Tag 15     Samstag 22. September 2012     238 KM

 

 

Gegen Neun starteten wir in den Tag. Es war bewölkt aber warm, als wir Siena Richtung Westen verließen. Unser Tagesziel Florenz lag nur eine gute Stunde entfernt von Siena. Wir werden also nicht den direkten Weg einschlagen, sondern möglichst viel von dieser traumhaften Landschaft mitnehmen. Bis in den Nachmittag hinein düsten wir auf tollen Straßen mit einer extremen Kurvendichte durch die Wälder und über die Berge. Wir passierten unzählige Weingüter und Olivenhaine. Viele Villen und herrschaftliche Häuser zierten die Gipfel fast jeden Hügels.

Gegen halb Drei erreichten wir schließlich Florenz. Heraus aus einsamen Gegenden in das Verkehrschaos der Stadt. Wir hatten am Vorabend via Internet noch ein Apartment für 2 Tage gebucht. Die Adresse in der Nähe des Bahnhofs hatten wir bald erreicht. Ich quetschte die BMW in eine sehr enge Parklücke zwischen zwei Scooter. Lore telefonierte schon mal mit unserer Ansprechpartnerin in punkto Unterkunft. Leider funktionierte nicht alles wie gewünscht. Nach ewigem Hin und Her und vielen Telefonaten stellte sich heraus, dass alles ausgebucht ist (trotz bestätigter Buchung in schriftlicher Form) – offensichtlich war das Apartment doppelt gebucht. Wir versuchten unser Glück in den umliegenden Hotels – leider alles ausgebucht.

Nachdem wir schon 1 ½ Stunden in der engen Straße zugebracht haben in der es heiß war, die Luft mit Abgasen geschwängert war und zudem auch noch ein LKW eine Versitzgrube leerte, was die Luftqualität nicht besser machte hatten wir die Schnauze voll von Florenz. Wir beschlossen Florenz von der Liste zu streichen und weiterzufahren. Kurz nach Florenz mussten wir erst mal tanken. Es bestand nur die Möglichkeiten an einem Automaten mit Bargeld zu tanken – irgendwie klappte das nicht. Der Automat schluckte Zwanzig Euro gab uns aber keinen Sprit, sondern einen Beleg, auf dem stand, dass wir ein Guthaben von 20,--  € haben und für 0,-- € getankt haben. Neben uns kam dann ein Ducati-Fahrer an, der uns erklärte, dass wir am Montag das Geld an der Tanke wieder abholen können – ganz toll, da sind wir schon hunderte Kilometer weg. Als wir ihm das erklärten, nahm er den Beleg und gab uns 20,-- € von sich - er wird das am Montag regeln. MILLE GRAZIE. Wir fuhren noch eine gute Stunde nach Norden und landeten letztlich in San Piero a  Sieve wo wir im Hotel La Felicina unterkamen. Wir spazierten noch ein wenig durch das Städtchen, aßen zu Abend und gingen zurück zum Hotel.

 

 

Tag 16     Sonntag 23. September 2012     280 KM

 

 

Schon um halb Neun verließen wir unseren speziellen Parkplatz im Garten neben einem silbernen Käfer Cabrio. Schon wenige Minuten nach unserer Abfahrt erreichten wir einen  Kreisverkehr in dessen Mitte eine Ferrari-Karosse stand – wir waren in Scarperia, dem Städtchen in der sich das Autodromo Mugello befindet. Dort lugten wir etwas über den Zaun – es lief gerade ein Rennen des SEAT-Cups. Es ging weiter Richtung Norden. Auf einer tollen Bergstraße kurvten wir bis Firenzuola. Kurvig und bergig ging es danach weiter, allerdings fast nur auf kleinsten Nebenstraßen. Wir überquerten einen Bergrücken nach dem anderen und erreichten die Emilia Romagna, wo es dann gleich deutlich  flacher wurde. Wir näherten uns dem Städtchen Maranello, bekannt durch Ferrari. Während Lore ein Päuschen einlegte besuchte ich das Ferrari-Museum in dem es einige Schätzchen zu bewundern gab.

Dann fuhren wir weiter Richtung Nordwesten – das nächste Ziel war Brescello. Ein Ort von dem keiner gehört hat, und dennoch kennt ihn fast jeder – hier wurden in den fünfziger und sechziger Jahren die Don Camillo & Peppone-Filme gedreht. Wir besuchten das Rathaus, vor dem eine Peppone-Statue steht, gleich gegenüber die Kirche mit einer Figur Don Camillos. Im Anschluß besuchten wir noch ein kleines Museum, in dem es viele Fotos der Dreharbeiten und jede Menge Requisiten zu bewundern gab.

Wir schwangen uns nochmal auf das Moped und legten einen Teil der Strecke durch die wie immer monotone Po-Ebene, Unser Quartier bezogen wir schließlich in Nogara. Parken konnten wir wieder mal im Hinterhof, beim einchecken spendierte uns der Wirt gleich mal ein frisch gezapftes Bierchen – sehr löblich. Bei unserem obligatorischen Marsch durch Nogara konnten wir außer einem Pub nichts finden, wo wir hätten essen können. So gab es heute zum Vino Rosso nur Bruschette.

 

 

Tag 17     Montag 24.September 2012     266 KM

 

 

Für den heutigen Abend hatten wir mit Wolfgang einen Treffpunkt im Sarntal in Südtirol vereinbart. Wolfgang wollte in seinem Urlaub auch etwas Moped fahren und uns etwas entgegenkommen. Da für den Nachmittag im Raum Bozen Regen vorhergesagt wurde, machten wir uns schon kurz nach Acht auf die Socken. Unser heutiges Frühstück fiel ohnehin etwas dürftiger aus – unser Wirt hatte das Frühstück outgesourced. Er führte uns in eine rund 200 m entfernte Bar, sprach ein paar Worte mit der Dame hinter der Theke und wir bekamen dort Cappuccino und Croissants. Bei starker Bewölkung und nur wenigen Tropfen Regen fuhren wir zunächst noch die letzten Kilometer durch die Po-Ebene, bevor es langsam wieder hügeliger wurde. Wir erreichten den Südrand der Alpen. Zunächst noch ein Stück Venetien dann das Trentino.

Die Berge wurden höher, die Kurvendichte nahm zu. Wir kamen sehr flott voran und erreichten kurz hinter dem Passo di Lavaze Südtirol. Als wir Bozen verließen dann wieder ein paar Tropfen Regen. Wir erreichten das Sarntal und fuhren dort bis Astfeld, wo wir uns im Hotel Weißen Rössl einquartierten. Wir waren noch nicht richtig angekommen, als es anfing stark zu regnen. Lore telefonierte wie vereinbart um 15:00 Uhr mit Wolfgang, der auch schon relativ nahe war – er war auf der Passhöhe des Penser-Jochs. Wir teilten ihm mit, wo genau wir waren und schon eine halbeStunde war auch er angekommen – allerdings triefend nass. Wir verbrachten einen gemütlichen Nachmittag in der Stube, genossen Cappuccino und Apfelstrudel und später dann im Speiseraum ein leckeres Menü.

 

 

Tag 18     Dienstag 25. September 2012     317 KM

 

 

Als wir gegen halb Zehn abfuhren hatte sich zwar der Regen verzogen, die Wolken hingen aber noch tief im Tal. Bevor wir den Ort verließen wollte ich Wolfgang noch den auf Ferrari getrimmten Cinquecento zeigen der gestern am Ortseingang gestanden hat. Als wir an dem Parkplatz ankamen zunächst die Enttäuschung, dass der Ferrari nicht da stand, dann aber sahen wir an der gleichen Stelle ebenfalls einen der kleinen FIAT´s stehen => im McLaren-Look.

Dann machten wir uns daran die 1.200 Höhenmeter bis zur Passhöhe des Penser-Jochs zu erklimmen. Es war schlechte einzuschätzen, was uns vom Wetter her erwarten wird. Immer wieder unsere Blicke nach oben zu den tiefhängenden Wolken. Wir erreichten die Passhöhe ohne großartig in die Wolken geraten zu sein. Als wir aber an der Passhöhe in Richtung Norden blickten, sahen wir erst mal gar nichts außer eine dicken Wolkensuppe.

Na toll, dann wieder mal Blindflug. Zu unserer Überraschung mussten wir nur wenige hundert Meter fahren um die Wolkendecke nach unten zu durchdringen. Plötzlich blauer Himmel. Unter uns hingen noch einzelne Wolkenfetzen, die die wunderschöne Bergkulisse zusätzlich verzierten. Wir erreichten Sterzing und es ging über den Brenner Richtung Innsbruck.

Unser weiterer Weg führte uns dann bei mittlerweile schönstem Wetter über Telfs, Leutasch, Mittenwald, den Kesselberg nach Kochel und weiter nach Weilheim. Am Ammersee dann noch ein Einkehrschwung an einem Café – es gab Himbeerkuchen bzw. Käsekuchen – hmmm wie lecker. Dann packten wir die letzten Kilometer nach Hause an.

 

Mittwoch 26. September 2012

 

Wie ich bei einem kurzen Telefonat mit meinem BMW-Händler erfuhr, war gestern auch meine 1150er, also zeitgleich mit uns angekommen.