Prolog

Angeregt durch eine Fernseh-Doku beschlossen wir unsere Resturlaubstage aus dem Vorjahr in der Vorosterwoche für eine Städtereise nach Amsterdam zu nutzen. Da dies sehr kurzfristig geschah, hatten wir das Problem in der City ein bezahlbares Hotel zu finden. Auf der Suche im WWW stießen wir auf ein Hausboot, das wir uns für 4 Tage mieten konnten. Es befand sich in einer der Grachten inmitten der wunderschönen Altstadt Amsterdams.

 

Tag 1     Sonntag 20. März 2016

Kurz vor sieben packten wir unseren Koffer und Proviant ins Auto und starteten in Richtung Nordwesten. Zunächst fuhren wir über Stuttgart und Karlsruhe nach Westen, danach auf der A 61 linksrheinisch nach Norden. Der Verkehr war sehr moderat, so dass wir relaxed dahin cruisen konnten und dennoch zügig voran kamen. Schon vor 14 Uhr hatten wir die rund 800 Kilometer hinter uns. Da wirklich kaum Verkehr war, beschlossen wir zunächst mal ins Zentrum zu fahren um unseren Koffer direkt zum Boot zu bringen. In einer Parallelstraße konnten wir „einchecken“ und wurden in die Geheimnisse unseres Hausboots eingewiesen.

Dann fuhren wir hinüber zur Keizergracht, wo unsere Behausung für die nächsten Tage vor Anker lag. Es war alles sehr gemütlich aber auch sehr, sagen wir mal komprimiert. Gut dass wir beide nicht allzu groß sind.

Als wir alles an Bord gebracht und verstaut hatten brachten wir das Auto hinaus aus der City in ein P+R Parkhaus. Verbunden mit Fahrten im öffentlichen Nahverkehr die mit Abstand günstigste Art in Amsterdam zu parken. So einfach wie im Internet beschrieben , war das Handling mit Parkschein und Tramticket nicht. Ein nette Einheimische half uns dabei beide Tickets miteinander zu verknüpfen – nur so erhält man den günstigen Parktarif. Gleich gegenüber des Parkhauses stiegen wir in die Tram, die uns in wenigen Minuten zurück ins Zentrum brachte.

Hier bummelten wir für die nächsten Stunden umher. Da es doch sehr frisch war holten wir zwischendurch auf unserem Boot noch wärmere Klamotten. Danach spazierten wir zurück in die City.

Mittlerweile hatten wir beide mächtig Hunger. Wir suchten nach einem Restaurant. Genau so multikulturell wie die gesamte Stadt war auch die Restaurantauswahl. Wir landeten schließlich in einem indischen Restaurant, in dem wir uns leckere, bei Lore auch sehr scharfe King- Prawns schmecken ließen. Anschließend gingen wir, durch den langen Tag schon ziemlich erledigt, zurück zu unserem Boot, wo wir gleich in der Kajüte ins Bettchen krochen.

 

Tag 2     Montag 21. März 2016

Gemütlich starteten wir in den Tag. Gegen 9:00 Uhr verließen wir unser Boot und spazierten entlang der Grachten Richtung Süden. Unterwegs gab es den für Lore so wichtigen Morgenkaffee to go und dazu leckere Muffins. Unser erstes Ziel war ein Blumenmarkt durch den wir schlenderten. Danach gelangten wir zum Hauptplatz Dam, wo wir das „Madame Tussauds“  besuchten.

Im Anschluß besorgten wir uns Tickets für eine Grachtenrundfahrt mit dem Boot. Da bis zur Abfahrt des Boots noch reichlich Zeit blieb, holten wir uns erst noch leckere Frites. Um halb Eins legten wir schließlich zu der einstündigen  Rundfahrt durch die malerischen Grachten ab.

Da wir wieder am Hauptbahnhof ankamen, drehten wir auch hier eine kleine Runde durch das imposante Bauwerk. Gegenüber besuchten wir die St. Nikolauskirchen und tauchten dann wieder in die kleinen Altstadtgassen ein. Wir erreichten Chinatown, danach die Oudeuijds Vorburgwal. Hier waren wir im Zentrum des Red-Light-Districts. Selbst am frühen Nachmittag waren in fast jedem der Fenster Damen des horizontalen Gewerbes, die ihre Dienste anboten. Jetzt war es für´s Erste mal genug. Wir durchquerten noch einmal die City und stapften zu unserem Hausboot um unsere müden Füße ein wenig hoch zu legen.

Nach einem ausgiebigen Nachmittagsschläfchen zogen wir nochmals los. Es ging zurück ins asiatische Viertel in dem wir lecker thailändisch aßen. Danach bummelten wir nochmals durch den Red-Light-District, der jetzt im Dunklen seinen Namen alle Ehre machte . Mittlerweile war auch ordentlich was los. Gemütlich spazierten wir durch kleine Gassen zurück zur Keizergracht.

 

Tag 3     Dienstag 22. März 2016

Auch heute legten wir gegen 9 Uhr los. Eine dreiviertel Stunde mussten wir marschieren, bis wir unser Ziel, das Rijksmuseum, erreicht hatten. Schon der Bau an sich war sehr imposant und schön anzusehen. Innen warteten dann Gemälde und andere Kunstwerke aus mehreren Jahrhunderten auf uns. Highlight war sicher die Nachtwache von Rembrandt. Aber auch Bilder von, für uns unbekannten Künstlern, waren wirklich schön anzusehen.

Nach gut drei Stunden begannen die Beine zu schmerzen und wir beendeten unseren Rundgang durch das Museum. Im Park hinter dem Rijkmuseum gab es erst mal eine Hot Dog für den kleinen Hunger, auf dem Rückweg zum Boot kehrten wir dann noch auf einen Kaffee mit Kuchen ein. Anschließend in unserer Unterkunft hieß es erst mal Beine ausstrecken und relaxen.

Gegen 17:00 Uhr zogen wir dann noch mal los in die City. Wieder landeten wir in Chinatown und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Dieses Mal ging es in ein Steakhouse, wo wir uns Gegrilltes und Spareribs schmecken ließen. Auf dem Rückweg zur Gracht erfuhren wir von den schrecklichen Anschlägen in Brüssel. Der königliche Palast auf dem Hauptplatz Dam war im Gedenken an die vielen Opfer in der Nationalfarben Belgiens angestrahlt. Auf unserem Hausboot lasen wir dann die schrecklichen Nachrichten aus Belgiens Hauptstadt.

 

Tag 4     Mittwoch 23. März 2016

Heute konnten wir uns morgens richtig Zeit lassen. Einziger Programmpunkt war Fahrrad ausleihen und damit Amsterdam zu erkunden. Adam´s Local, wo wir die Räder holten, öffnete erst um 10 Uhr – in der Theorie. In der Praxis war es schon fast viertel nach Zehn als das Mädel den Store öffnete. Kurz danach strampelten wir los. Das Fahrrad dominiert zumindest in der City von Amsterdam den Verkehr. Es sind fast überall Fahrradwege, Einbahnstraßen dürfen meist entgegengesetzt befahren werden. Die Rechte, die Fahrradfahrer noch nicht haben, nehmen sie sich meist. Wir fuhren entlang der Keizergracht nach Süden, bogen dann zum Rijksmusem ab und erreichten kurz danach den Vondelpark, einen sehr schönen Stadtpark. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir in diesem Park Unmengen wilder Papageien entdeckten (nein, wir waren nicht im Coffeeshop).

Vom Vondelpark fuhren wir gleich in den nächsten Stadtpark, dem Rembrandtpark. Jetzt radelten wir zurück zum Grachtengürtel und fuhren dann zum Hauptbahnhof. Dahinter enterten wir eine Fähre, die uns hinüber nach Nord-Amsterdam brachte. Dort besuchten wir die alte Werft, in der sich viele Künstler einquartiert hatten. Ein Kuriosum hier in Amsterdam.

Wieder ging es auf die Fähre, die uns dieses Mal zurück zum Bahnhof brachte.

Von hier aus wollten wir den östlichen Grachtengürtel erkunden. Da es zu regnen begann, stoppten wir erst mal auf einen Cappuccino. Als wir den intus hatten, war der Regen auch schon durchgezogen. Wir fuhren weiter bis zur Amstel und bogen von dort direkt in die Keizergracht, die wir erstmalig in voller Länge genießen konnten. Nach rund 5 Stunden im Sattel gaben wir die Fahrräder zurück und gönnten uns erst mal ein Nachmittagsschläfchen.

Danach der obligatorische Marsch um nach Essbarem  Ausschau zu halten. Dieses Mal ging es nicht so weit. Schon in der Damrak stoppten wir auf eine Pasta für Lore und eine Pizza für mich. Genug der Bewegung für heute. Wir spazierten gemütlich zurück zum Boot.

 

Tag 5     Donnerstag 24. März 2016

Den letzten Tag in Amsterdam starteten wir etwas früher. Wir mussten erst mal auschecken. Als wir den Koffer und den ganzen Kleinkram gepackt hatten, brachen wir gegen halb Acht vollgepackt entlang der Keizergracht zur Straßenbahn am Westermarkt auf. Nach guten 10 Minuten waren wir an der Haltestelle. Wir fuhren zum P & R Parkhaus Bos en Lommer. Dort angekommen gab es erst mal Cappuccino in einem Kaffee. Wir bezahlten das Parkhaus, das es in Verbindung mit Fahrkarten für die Öffentlichen für supergünstige 1,-- € / Tag gab. Anschließend fuhren dann kurz auf den Autobahnring und wechselten zum P&R-Parkhaus am Olympiastadion. Von dort fuhren wir wieder mit der Tram Richtung City. Gegen Zehn waren wir bereits am Treffpunkt, wo eine Stunde später unsere Hungry-Birds-Tour, der letzte Programmpunkt in Amsterdam, starten wird. Gleich nebenan wurde gerade der Albert-Cuyp-Markt, der an 6 Tagen in der Woche stattfindet, aufgebaut. Wir schlenderten noch etwas entlang der Marktstände.

Zurück am Treffpunkt gab es bei McDonalds noch einen Kaffee. Danach warteten wir auf den Start der Tour, die ganz unter dem Motto Multi-Kulti-Streetfood in Amsterdam stand. Unser Guide Esther-Hanna war eine junge Amsterdamerin mit vietnamesischen Wurzeln. Sehr kurzweilig führte sie uns durch das Stadtviertel de Pijp, um einige Leckereien zu entdecken. Auf dem Albert-Cuyp-Markt ging es los mit Poffertjes, eine Art Minipfannkuchen, auf Butter gebettet mit reichlich Puderzucker bestäubt. Danach gab es „Haring“ mit Gürkchen und Zwiebel.

Wir verließen den Markt seitlich und landeten im Sarphati-Park, einem kleinen Stadtpark in der „Pijp“ den wir durchquerten. Gleich danach erreichten wir ein Joghurt-Haus. Hier aßen wir leckeren Naturjoghurt mit Kiwi, Honig und Krokant. Dazu gab es verschiedene Tees. Danach testeten wir bei Febos Essen aus dem Automaten, der ständig frisch befüllt wird.

Jetzt wurde es asiatisch. Bei „Toko Ramee“ gab es erst mal indonesische Köstlichkeiten, ein paar Straßen weiter bei „Tjin´s“ Sandwiches aus Surinam. Wir marschierten nochmal zum Markt, um als Dessert noch Stroopwaffels nach einem alten Familienrezept zu probieren. Innen waren sie mit Karamell gefüllt, dazu noch mit reichlich Schokolade bestrichen. In einer kleinen Kneipe gab es zum Abschluß noch einen Drink, bevor sich die 9 Hungry-Birds voneinander verabschiedeten.

Für uns ging es per Tram zurück zum Olympiastadion, von da auf den Autobahnring. Wir verließen Amsterdam in Richtung Südwesten und erreichten eine gute halbe Stunde später Nordwijkerhout wo wir im Hotel NH Leeuwenhorst eincheckten. Da wir ohnehin reichlich gegessen hatten, gab es heute für noch Flüssiges an der Hotelbar.

 

Tag 6     Freitag 25. März 2016

Da es draußen sehr windig und regnerisch war, ließen wir uns heute etwas Zeit, im Vertrauen auf den Wetterbericht, der ab 10 Uhr trocken vorhersagte. Wir wollten erst mal frühstücken gehen und fuhren hierzu nach Nordwijk. Hier hatte aber leider alles zu und so fuhren wir zum Keukenhof. Hier gab es dann das ersehnte Frühstück in Form von Applepie und Kaffee. Dann starteten wir unseren Rundgang durch den Keukenhof. Der Regen hört tatsächlich nach und nach auf und so konnten wir die vielen Blumen bewundern. In voller Pracht waren sie nur in den Hallen zu genießen, durch die kühlen Temperaturen der letzten Tage hielt  sich der Blütenzauber im Freien leider noch in Grenzen. Dennoch gab es genug zu sehen und zu fotografieren.

Nach knapp 5 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Wir fuhren erst mal zurück ins Hotel. Plötzlich begann sich die Bewölkung aufzulockern und die Sonne schien mehr und mehr in unser Zimmer. Jetzt aber raus. Wir fuhren nach Nordwijk um etwas am Meer entlang zu schlendern In einem Pavillon direkt an der Nordsee gab es Cappuccino und Kuchen. Wir bummelten weiter und erkundeten etwas die Fussgängerzone von Nordwijk. Bevor wir zurück zum Auto marschierten, gab es für Lore noch Kibbeling, für mich ein Krabbenbrötchen. Mittlerweile war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen und wir konnten das erste Mal, seit unserer Abfahrt zu Hause, Sonne genießen. Unsere drei Stunden Parkzeit waren abgelaufen und wir fuhren gemütlich zurück zum Hotel, um unseren letzten Urlaubsabend zu genießen.

 

Tag 7     Samstag 26. März 2016

Gegen halb Acht traten wir unsere Heimreise an. Die Autobahnen Hollands waren zu der relativ frühen Stunde am Wochenende noch kaum frequentiert, so rollten wir entspannt zurück Richtung Deutschland. Da Christian das Osterwochenende bei Birgit im Westen verbrachte, stoppten wir bei den beiden auf ein Frühstück und einen ausgiebigen Ratsch, bevor wir dann gegen 14:00 Uhr aufbrachen um die restlichen Kilometer nach Hause abzuspulen. Gegen 19:00 Uhr kamen wir zu Hause an.